Grüner Star (Glaukom)
Klinik für Augenheilkunde
Der sogenannte grüne Star oder Glaukom äußert sich nicht durch frühzeitige Symptome, das macht ihn so gefährlich. Dabei handelt es sich primär um eine degenerative Erkrankung des Sehnervs. Hauptrisikofaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck, aber auch eine verminderte Durchblutung des Sehnervs spielt eine Rolle. Da der Augeninnendruck meist nicht so stark erhöht ist, dass er von der Patientin bzw. dem Patienten durch Symptome bemerkt wird, wird der grüne Star leider häufig erst in späteren Stadien diagnostiziert. Erst nach mehreren Monaten mit fortschreitender Schädigung des Sehnervs schreitet ein Gesichtsfeldverlust so stark voran, dass er von der Patientin bzw. dem Patienten bemerkt wird. Ein einmal verlorenes Gesichtsfeld lässt sich leider nicht zurückgewinnen. Die Therapie besteht in einer Senkung des Augeninnendrucks, um ein weiteres Fortschreiten der Gesichtsfelddefekte zu verhindern. Bei den heute zur Verfügung stehenden sehr guten diagnostischen Methoden besteht das Ziel in der Früherkennung des Glaukoms, sodass erst gar keine Gesichtsfelddefekte auftreten.
Dazu gehören das Messen des Augeninnendrucks oder des Gesichtsfelds und immer eine ophthalmologische Beurteilung des Sehnervkopfes (= Papille). Die Früherkennung des Glaukoms ist entscheidend, um spätere irreversible Schäden zu vermeiden, und sollte ab dem 40. Lebensjahr alle vier bis fünf Jahre wiederholt werden, ab dem 60. Lebensjahr alle zwei Jahre, da das Risiko mit dem Lebensalter zunimmt. Für Risikogruppen wie kurzsichtige Patient*innen oder Patient*innen mit bekanntem Glaukom in der Familie liegen die Intervalle enger und es sollte schon vor dem 40. Lebensjahr eine Vorsorge erfolgen.
Behandlung des Glaukoms
Den höchsten Stellenwert in der Therapie des Glaukoms nehmen augeninnendrucksenkende Augentropfen ein. Ein besonderes Problem sind Konservierungsmittel- oder Wirkstoffallergien. Diese oder unzureichende Wirksamkeit der Tropfen können zur Entscheidung zu einer Glaukom Operation führen. Dabei wird der stärkste drucksenkende Effekt immer noch durch eine relativ alte Operationsmethode, der sog. Filtrierenden Operation erreicht. Bei bereits voroperierten Augen und in schwierigen Situationen können sog. Glaukomdrainage-Implantate zu Einsatz kommen. Diese filtrierenden Operationen weisen jedoch mehr Komplikationen als eine Graue Star-Operation auf. In den letzten Jahren wurden einige weniger invasive nicht filtrierende Operationsmethoden für das Glaukom eingeführt. Dazu gehört die sog. Viscokanaloplastik und das Trabektom-Verfahren, welche beide zum Behandlungsspektrum unserer Klinik gehören. Die erzielbaren Drucksenkungen scheinen weniger ausgeprägt. Bei allen Verfahren besteht als Hauptproblem die Wundheilung des Körpers, die zum Verschluss des geschaffenen Abflusses und damit wieder zum Augeninnendruck-Anstieg führt. Daher kommt der Nachsorge besondere Bedeutung zu und verlangt sowohl dem Patienten als auch dem Operateur viel Geduld ab. Eine weitere Option stellt eine Lasertherapie des Ziliarkörpers (Cyclophotokoagulation) dar, bei dem Teile der für die Kammerwasserproduktion zuständige Strukturen im Auge mit einem Diodenlaser behandelt werden. Dieses Verfahren ist meist anderweitig therapeutisch nicht zugänglichen Glaukomen vorbehalten.
Diese Verfahren bieten wir an
Spezielle Untersuchungsmethoden
- Vermessung des Sehnervenkopfes mit Optischer Kohärenztomographie
- Fotodokumentation des Sehnervenkopfes
- Optische Messung der Hornhautdicke
- Tages-/Nachtdruckprofile, inklusive Liegenddruckmessung
- Gesichtsfeldmessung, automatisch und untersuchergeführt (Goldmann-Gesichtsfeld)
- Schnittbilddarstellung des Kammerwinkels mit der optischen Kohärenztomographie
Operative Behandlungen
- Verschiedene drucksenkende Operationen
- Trabekulektomie (Sickerkissen)
- Trabektom-Operation
- Kanaloplastik
- Einsetzen von Drainageimplantaten
- Behandlung des Strahlenkörpers mit Laser oder Kälte
- Kombination drucksenkender Eingriffe mit Katarakt- („Grauer Star“-) Operation
- Laserbehandlung des Kammerwinkels
Kontakt
Kontaktinformationen
- E-Mail-Adresse: augenklinik(at)med.uni-goettingen.de
Schwerpunkte: Glaukom, Hornhauterkrankungen, Katarakte, refraktive Chirurgie, Lidchirurgie
Kontaktinformationen
- E-Mail-Adresse: augenklinik(at)med.uni-goettingen.de
Schwerpunkte: Glaukom, Hornhaut-/Bindehauterkrankungen, okuläre Tumore, okuloplastische Chirurgie, Katarakte
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